Der Chef der Shaper
Wie der Headshaper des Crystal Grounds Monat um Monat einen der beliebtesten Freestyle Parks der Region aus dem Schnee stampft...
Im Park brummt es. Gut zwei Dutzend Boarder und Freeskier sind heute gekommen, um die Obstacles einzuweihen. Hiphop Beats schallen über das Gelände. Vor zwei Tagen herrschte hier noch Abbruchstimmung – und der Sound der Pistenraupe vor. In der Fahrerkabine saß ein eingespieltes Team: Headshaper Roland und Pistenbullyfahrer Manuel. Man konnte den beiden zusehen, wie sie stundenlang Schneemassen platt walzten, umwälzten, auftürmten, bis sie die Form annahmen, die der Headshaper vor seinem inneren Auge sah. Und das ohne Maßbändel und Computerplanung!
Währenddessen hantierten weiter oben drei Jungs mit „feineren“ Shapingtools: mit Spitzhacke und Schraubenschlüssel, Schaufel und Rechen. So nahmen sie sich ein Obstacle nach dem anderen vor. Doch nicht jedes wurde komplett umgebaut. Rolands Ziel ist es zwar, sich beim Umbauen nie zu wiederholen. Aber er fragt sich auch, wie er etwas Neues schaffen kann ohne gleich alles Bestehende wegzureißen. Zum Beispiel wurde beim Corner nur die Hälfte weggenommen. „Da kommen dann Rails drauf. Und wenn ein Teil vom Kicker übrig bleibt, kann man da auch noch a bissle Airtime haben.“ Cool.
Vier Lines für ein Halleluja
Eine der Herausforderungen beim Shapen ist die verhältnismäßig kleine Fläche, die optimal ausgenutzt werden muss. Heißt konkret: nicht nur ein oder zwei Lines, sondern vier! Mit etlichen Möglichkeiten zu kreuzen. Das kreative, ausgefallene Setup mit vielen Street-Elementen im Crystal Ground hat sich mittlerweile herumgesprochen. Bis von Ulm und Stuttgart zieht der Snowpark mitten in Riezlern die Boarder und Freeskier an. Ein weiterer Grund für die Magnetwirkung ist sicher auch, dass es hier so schön entspannt zugeht. Wem es zu anspruchsvoll ist, ein komplettes Rail zu sliden, der streift eben nur die Kanten. Oder kuckt sich Tricks von anderen Leuten ab. „So entwickelt man ein Auge und ein Gefühl dafür, was alles möglich ist. Kreativität und Spontaneität ist es eben, was den Freestyle-Sport ausmacht! “, sagt der, der es wissen muss.
Er geht lieber in den Bau
Mittlerweile ist Roland schon etwas ruhiger geworden. „Aber es macht mir immer noch Spaß und ich hab immer noch ein paar Ideen im Kopf, die ich umsetzen will.“ Nach der Atagge X Foreal Demo endet die Saison im Snowpark. Den Sommer über ist „sein Park“ dann hoch oben auf einer Alp am Walmendingerhorn, wo er als Alphirte Kühe melkt und hütet. Ein super Ausgleich. Und Gelegenheit für a bissle Airtime…
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